Fröhliche und besinnliche Weihnachten an alle

Veröffentlicht auf von supergau

  

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Hamm'wer denn schon wieder Weihnachten? Ja, haben wir. Dabei ist das letzte doch noch gar nicht sooo lange her! Aber ist es nicht oft so, dass wir uns heute wünschen, es wäre bereits übermorgen und übermorgen denken, es sei doch besser, es wäre wieder vorgestern? Ein merkwürdig' Konstrukt, dieser Mensch, welcher irgendwann, irgendwo und irgendie daherkam. Geplant scheint er gewesen zu sein, jedoch nicht das, was viele (leider) tun.

Wir schreiben hier in unserer (darf ich "unserer" schreiben?) Hundecommunity Lustiges, Humorvolles über unsere Hunde, bzw. richtig genommen schreiben sie ja... Ich finde dieses richtig gut, denn dieses Leben ist doch mannigfach so von Krankheit, Leid und Not geprägt, dass Humor, so manches mal das, im übertragenen Sinne, rettende Ufer ist.  Gäbe es keinen Humor, so könnte manch einer manches Elend einfach nicht ertragen. Und gewiss hat der eine oder andere - ob unbewusst oder bewusst - schon den anderen an der Lebensstrippe gezogen und vorm Absaufen gerettet. Mit Humor. Dass man das kann, das weiß ich. Doch dieses ist eine andere, sehr persönliche Geschichte und ich bin mir nicht sicher, ob diese überhaupt jemanden interessieren wird. Also bleibe ich heute bei Weihnachten. Denn heute, an diesem und den beiden folgenden Tagen soll einmal alles rund um Weihnachten alles an nur erdenklicher Wichtigkeit diesem Ereignis, glaube man daran oder nicht, zukommen.

  

Vor vielen Jahren schrieb mir einmal meine Deutschlehrerin in mein Poesiealbum, der Humor ist der Schwimmgürtel des Lebens. Ehrlicherweise verstand ich diesen Ausspruch damals noch nicht. Jedoch aufgrund verschiedener Erlebnisse und dazu gewonnener, teils sehr negativer und traumatischer Lebenserfahrungen begriff ich ihn und finde es einen sehr schönen Ausspruch, denn, hätte man, wenn man auch nichts mehr hat, nicht einmal mehr Humor, dann würde man unweigerlich untergehen, und andere eventuell mitreißen. Und ich weiß, dass ich längst untergegangen wäre. Ob meines, zugegebenermaßen zeitweise etwas schrägen Humors interpretierte mich eine sehr gute platonische Internetbekanntschaft einmal als oberflächlich. Als wir uns Jahre später über ICQ wieder trafen und über ernsthafte Themen unterhielten, revidierte er seine Meinung. Es ist also keinesfalls so, dass Menschen, die immer einen Spruch parat haben, über vieles lachen oder lustige Dinge schreiben können, auch gleich oberflächlich sind. Ganz im Gegenteil!

Um nun einmal etwas Besinnliches beizutragen, habe ich mein 1982 verfasstes Weihnachtsgedicht herausgekramt und möchte es euch allen nicht vorenthalten, denn Gültigkeit hat es meines Erachtens noch immer. Wer sich wundern sollte über Parts wie sauren Regen, Aufrüstung, Umweltzerstörung, Kriege, Gewalt: diese waren damals mehr als aktuell, und seien wir doch mal ehrlich: sind sie es, wenngleich in abgewandelter Form, nicht auch heute noch?

Ich wünsche hiermit meiner (darf ich "meiner" schreiben?) Community ein friedvolles und besinnliches Weihnachtsfest, dass alle gesunden Zwei- und Vierbeiner gesund bleiben und dass all jene, welche angeschlagen oder gar richtig krank sind, recht bald genesen werden. Freut euch an Überraschungen, freut euch an Zeilen, welche andere extra für euch verfasst haben und freut euch darüber, wenn "da draußen" einer oder gar mehrere Menschen an euch gedacht haben, vor allem dann, wenn Ihr gar nicht damit gerechnet habt. Lasst es euch allen gut gehen, aber vergesst niemals diejenigen, denen es nicht gut geht.

 Mit aufrichtigen und lieben Grüßen

_U., Frauchen der Terrordogs



Nun aber zu meinem Gedicht - vielleicht regt es den einen oder anderen zum Nachdenken an, ich würde mir dieses sehr wünschen. Als ich es verfasste, war ich 18 Jahre alt, und eigentlich handelte es sich um eine Hausaufgabe für den Religionsunterricht.

24. Dezember - oder Frau Weihnacht 



An diesem Abend sitz' ich still in meinem Zimmer
Wir wollen treu die Werbetrommel schlagen,
Millionen Menschen klinge sie zur Nacht.
Sie soll'n sich alle, alle um uns scharen,
und feiern wieder Heilige Weihnacht!"
  
und schau' den Lichterbaum, so schön, so hell.
Er strahlt genau so klar und rein wie immer,
doch die Gedankenflut in meinem Kopf rast schnell.

 

 
Die Tür geht auf, herein kommt jene Alte,
zerfurcht von Falten, schwarz ist ihre Tracht!
So steht sie da, in jener Türenspalte,
ich wusste gleich, es war Frau Weihnacht.
 
Die Tränen laufen heiß aus ihren Augen,
sie sieht mich an und fleht verzweifelt, stumm,
als ob sie fragen wollte: "Kannst Du noch glauben?
Ehrst Du mich alte Frau, und weißt Du auch, warum?"
 
Da falten zum Gebet sich meine Hände,
und was sich Bahn dann aus dem Innern bricht,
das hören außer mir nur die vier Wände,
dass jetzt mein Mund den Weihnachtswunsch ausspricht.
 
"Oh lass die Weihnacht wieder Weihnacht werden,
nicht einen Tag nur, nein, ein ganzes Jahr!
Soll Frieden rationiert sein hier auf Erden?
Frau Weihnacht soll so schön sein, wie sie einmal war.
 
Oh lass mich Liebe geben nicht an einem Tage,
weil das gerad' so im Kalender steht.
Mein Herz, es spricht schon lang die bange Frage,
wann Hass und Neid und Streit zu Ende geht.
 
Ach lass die Kinder nicht mehr Hungers sterben,
gib deren Mütter wieder Zuversicht.
Und lass Gefang'ne wieder Freie werden.
Ja - leuchten soll den Trauernden ein Licht.
 
So nimm die Waffen weg noch heute,
die, ach so grausam, eingeimpft ihr Ziel.
Vertilge diese mordlustgier'ge Meute,
Raketen schmelz' zu einem Glockenspiel!
 
Und, bitte, gib uns wieder guten Regen,
der Labsal nur vom Himmel bringt.
Dies wär' für unsern Wald ein Segen.
Oh Gott, ich weiß doch, dass es DIR gelingt.
 
Spiralengleich soll'n meine Worte fliegen
zu Dir, Du Schöpfer dieser schönen Welt.
Es kann das Böse doch nicht siegen,
wenn Deine Macht und Kraft uns hier erhellt.
 
Oh lass die Weihnacht wieder Weihnacht werden.
Den Sinn erkennen sollen Jung und Alt.
Die Botschaft 'Friede Euch auf Erden'
dann wieder überall und stark erschallt.
 
Doch Vater, Du, so voller Lieb' und Walten,
um eines bitte ich ganz inniglich:
Lass mich vor allem all dies halten,
lass mich vorangeh'n ewiglich.
 
Gib mir die Kraft, dies alles einzuhalten
und auch den Mut, denn es ist schwer,
in dieser schönen Welt, der alten,
für Dich zu streiten ohne Friedensheer."
 
Doch, als ich nun mein Amen sprechen wollte,
da stand die Alte wieder dicht bei mir
und sagt: "Du tatest, was ich sollte,
gerade deshalb komm ich auch zu Dir.
 

 

 

@admins: auch wenn dieses Gedicht im Internet bereits veröffentlicht wurde unter meinem realen Namen: es sind meine Worte, das Copyright liegt bei mir, dafür stehe ich gerade. Es handelt es sich also nicht um contentklau oder ähnliches, sondern ist absolut legitim. 

 

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